Austausch im Schweinestall

Mehr als 1.100 landwirtschaftliche Betriebe gibt es in Ostholstein. Den größeren Teil davon im Kreisnorden. Einer von ihnen ist der Schweinemastbetrieb von Carsten Bruhn in der Gemeinde Sierksdorf.

Niclas Dürbrook und Carsten Bruhn Bild: © Thomas Garken

Landwirtschaftliche Betriebe haben keinen leichten Stand. Viele Vorschriften sind in den vergangenen Jahren hinzugekommen, viele Diskussionen kritischer geworden. Landwirt Carsten Bruhn hat für beides Verständnis. Dennoch würde er sich manchmal mehr Interesse an der Landwirtschaft und Verständnis für die Herausforderungen der Betriebe wünschen. Nicht zuletzt, um Vorurteilen entgegenzuwirken. Grund genug, dem Betrieb in der Gemeinde Sierksdorf einen Besuch abzustatten.

Zwei Standbeine

Schweinemast und Ackerbau sind die beiden Standbeine des Hofes. Der Ackerbau ist zwingend notwendig, denn mit der Schweinemast alleine könnte der Betrieb nicht über die Runden kommen. Im Gegenteil: Derzeit deckt der Schweinepreis nicht einmal die Aufzuchtkosten. Das ist eine schwierige Situation.

Eine Menge hat sich in dem Betrieb in den letzten Jahrzehnten geändert. Vieles wird heute durch den Computer gesteuert. Die Maschinen sind größer und leistungsfähiger geworden. Und das Futter wird heute so gewählt, dass die Belastung der Gülle möglichst gering ausfällt. Aber am Ende bleibt es dabei: Landwirtschaft ist handfeste Arbeit. Und wenn man zwei Stunden im Schweinestall war, dann riecht man das auch.

Das nehme ich mit

Mir hat der Besuch gezeigt: In den letzten Jahren hat sich viel getan. Die entscheidende Stellschraube aber bleibt der Preis. Mit weniger Tieren auf mehr Fläche könnte auch Carsten Bruhn sich sofort anfreuden. Nur müsste es dann mehr Geld geben. Denn am Ende muss der Betrieb das Einkommen der Familie sicherstellen.

Klar ist auch: Neue Gebäude und aufwendige Umbauten werden nicht aus der Portokasse bezahlt. Oftmals laufen noch Kredite für die bestehenden Gebäude. Darum braucht es bei der Umstellung viel Unterstützung für die Betriebe.