Thomas Losse-Müller soll Spitzenkandidat zur Landtagswahl 2022 werden

„Für mich war immer klar: Ich werde die Person vorschlagen, von der ich glaube, dass wir die besten Chancen haben, die Landtagswahl zu gewinnen“. So begann die Landesvorsitzende Serpil Midyatli beim Landesparteirat am 15. August in Kiel ihre Rede, mit der sie den Vorschlag des Landesvorstands zur Spitzenkandidatur begründete.

Thomas Losse-Müller (v.l.n.r.), Niclas Dürbrook und Serpil Midyatli Bild: Frederik Digulla

Bereits in den Tagen zuvor war durch Medienberichte durchgesickert, dass der Vorschlag des Landesvorstands für den Listenplatz 1 zur Landtagswahl für die allermeisten eine Überraschung bringen würde. Viele hatten spätestens seit der Übernahme des Fraktionsvorsitzes zum Juli erwartet, dass Serpil auch von ihrem Zugriffsrecht als Landesvorsitzende für die Spitzenkandidatur Gebrauch machen würde. Stattdessen machte sie dem Landesvorstand den Vorschlag, Thomas Losse-Müller für die Spitzenkandidatur zu nominieren. Ein Vorschlag, dem der Landesvorstand einstimmig folgte.

Zusammenhalt organisieren

Thomas Losse-Müller war nach der Landtagswahl 2012 zuerst Finanzstaatssekretär bei Monika Heinold, anschließend Torsten Albigs Chef der Staatskanzlei. Das sorgte damals zumindest hinter den Kulissen für einigen Gesprächsstoff. Denn Thomas war kein Sozialdemokrat, sondern Mitglied der Grünen. Und das blieb er bis vor einem Jahr – obwohl ihm schon beim Abschied des Albig-Kabinetts 2017 von Ralf Stegner der SPD-Mitgliedsantrag überreicht worden war.

In seiner Vorstellungrede vor den Delegierten beim Landesparteirat ging Thomas auch darauf ein. Die Gesellschaft stünde vor umwälzenden Veränderungen, vor allem wegen der Digitalisierung und dem Kampf gegen den Klimawandel. Diese Veränderungen könnten nur dann erfolgreich gelingen, wenn die Gesellschaft nicht auseinanderdrifte. Genau das könne nur der SPD gelingen. „Weil wir überall vertreten sind können wir Zusammenhalt organisieren“, sagte er.

„Kluge Entscheidung“

In der folgenden Aussprache berichtete unter anderem der ehemalige Ostholsteiner Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Lars Winter von der Zusammenarbeit mit Thomas Losse-Müller während der Spitzenkandidatur. Lacher erntete er für seinen Hinweis, dass einige erst einen Umweg gehen müssten, um die richtige politische Heimat zu finden. Denn Insider wissen: Lars machte seine ersten politischen Schritte bei der Jungen Union im Kreis Plön.

Die nächsten Schritte

Über die Landesliste zur Landtagswahl entscheidet ein Landesparteitag im Januar oder Februar 2022. Bis dahin stehen in den meisten Wahlkreisen noch die Nominierungen für die Landtagskandidaturen an. In Ostholstein werden diese Nominierungen voraussichtlich in den zwei Wochen nach den Herbstferien dieses Jahres stattfinden.