Pressemitteilung
Redebeitrag im Kreistag 4. 10. 2017
Frau Kunkel, Danke für die Präsentation und dass sie die BürgerInnen – Ostholstein ist familienfreundlich wenn – aktiv mit einbezogen haben. Meine Fraktion wird die Initiative Familienfreundlicher Kreis politisch begleiten und mit unterstützen.
Wir werden heute einen Baustein dazu thematisieren und ich wünsche mir das alle Fraktionen dem Antrag der SPD folgen – keine Elternbeteiligung bei der Schülerbeförderung.
Ich bin erfreut, dass ein positiver Ergänzungsantrag von Jamaika vorliegt. Keine Elternbeteiligung ist ein Baustein für einen familienfreundlichen Kreis OH. Der demographische Wandel im Kreis muss gestaltet werden. 3 Faktoren werden weiter maßgeblich die zukünftige Entwicklung der Bevölkerungszahl und den Altersaufbau der Bevölkerung beeinflussen.
- Geburtenrate
- Lebenserwartung
- Wanderung
Wir steuern jetzt schon bei der Überalterung auf den ersten Platz.
Wir müssen deshalb ein Bündel von Maßnahmen ergreifen, um dem demografischen Wandel zu begegnen. Unseren Kreis für alle Generationen lebens- und liebenswert zu erhalten, besonders aber jungen Menschen und Familien mit Kindern Perspektiven bieten.
Wir müssen gegensteuern, damit junge Paare, Familien mit Kindern bei uns bleiben und zu uns kommen.
Wir waren vor über 20 Jahren ein Kreis für Kinder und Jugendliche.
Wir müssen politisch daran arbeiten, dass wir zum Einen wieder ein Kreis für Kinder und Jugendlichen und ein familienfreundlicher Kreis werden.
Viele junge Familien können es sich nicht mehr leisten, in bestimmten Regionen in unserem Kreis zu wohnen, denn die Grundstückspreise und die Mieten sind nicht bezahlbar. Das bedeutet, sie ziehen weg, oder ziehen erst gar nicht in unseren Kreis.
Die Arbeitsplätze sind weit, zwei Autos sind nötig, weil häufig durch den ÖPNV der Arbeitsplatz nicht zu erreichen ist. Kindergarten- und Schulwege werden weiter.
Fast die Hälfte der Ostholsteiner pendelt, von den fast 59 Tsd. Beschäftigten in Ostholstein pendeln fast 26 TSD. jeden Tag aus dem Kreis. Dadurch entstehen 200 € Fahrkosten im Monat.
Wir müssen den sozialen Wohnungsbau wieder in den Mittelpunkt stellen. Denn nur bezahlbarer Wohnraum mit geringen Nebenkosten ermöglicht allen Einkommens- und Altersgruppen ein selbstbestimmtes Leben – ohne Angst vor dem sozialen Abstieg.
Einen weiteren Punkt möchte ich zum Familienfreundlichen Kreis thematisieren.
Der steht primär im Vordergrund: die kostenfreie Betreuung von Kindern in der Krippe und im KIGA, mit flexiblen und verlässliche Betreuungszeiten auch in den Ferienzeiten.
Weiter, das wohnortnahe Schulangebot, besonders der Erhalt der Grundschulen vor Ort.
Kurze Beine-kurze Wege. Die kostenfreie Betreuung in den KITAS sollte langfristig umgesetzt werden. Bis dahin sollten wir kurzfristig darauf hinwirken, dass wir einheitliche Gebühren für die Betreuung im Kreis bekommen.
Es kann nicht sein, dass in Gemeinden/Städten für die gleiche Betreuungszeit, Qualität usw. von den verschiedenen Trägern der KITAS unterschiedliche Gebühren erhoben werden.
Wir wollen doch alle, dass sich die Lebenssituation von Familien im Kreis verbessert.
Auch der Landkreistag hat einen Forderungskatalog mit 25 Pkt. erstellt, um die Dörfer attraktiv zu machen.
3 Forderungen möchte ich daraus erwähnen:
öffentlichen Nahverkehr sichern, attraktives Wohnen fördern, Kinderbetreuung ausbauen und Schulstandorte erhalten, hier sprechen wir mit einer Stimme.
Dabei stehen die von mir erwähnten Punkte im Vordergrund der politischen Arbeit.
Deshalb zusammenfassend:
- Flexible und verlässliche Kinderbetreuung auch in den Ferienzeiten, dazu gehören auch die Offenen Ganztagsschulen und der Erhalt der Grundschulen.
- Bezahlbarer Wohnraum
Frau Kunkel vielen Dank für ihre Präsentation.
Sie haben unsere volle Unterstützung.
Burkhard Klinke
SPD Fraktionsvorsitzender